FAQ - Häufig gestellte Fragen

🔧 Funktion & Technik

Wie funktioniert das Dose & Grow System genau?

Die Dosiereinheit ist in den Wasserkreislauf der Bewässerungsanlage integriert und arbeitet mit einem definiertem Strömungswiederstand. Dieser erzeugt eine Druckdifferenz, die einen Wasser-Nebenstrom durch drei Stationen leitet:

  1. Vorfilter (gegen Schmutz),
  2. Dosier-Ventil (Mengen Einstellung),
  3. Steuerblende (Begrenzung des Volumenstroms)

Das Wasser gelangt in einen Drucktank, verdrängt dort den Flüssigdünger und führt ihn zurück in die Hauptleitung. Der Dünger wird definiert in den Wasserstrom eingespeist – ganz ohne Pumpe oder bewegliche Teile, was das System besonders wartungsarm und langlebig macht.



Ist das einfach nur ein überteuertes Venturi-System?

Nein – im Gegenteil:

Klassische Venturi-Systeme saugen den Dünger direkt aus dem Tank an. Bei Dose & Grow wird stattdessen durch eine exakt definierte Druckdifferenz der Flüssigdünger verdrängt, nicht angesaugt.

Der Volumenstrom wird über ein Magnetventil präzise gesteuert. Ohne dieses Ventil würde der Nebenstrom proportional zum Hauptwasserstrom fließen – eine technische Verbesserung gegenüber einfachen Saug-Venturis, bei denen das Verhältnis nicht konstant ist.

Zusätzlich ist der Druckverlust minimal gegenüber einem klassischen Venturi-System. Dadurch ändert sich in der Hydraulik deiner Beregnungsanlage nichts.

Das Ergebnis: verlässlich dosiert, stabil im Betrieb, ideal für Gartenanlagen.

Welche Dünger sind kompatibel mit Dose & Grow?

Es sollten ausschließlich Dose & Grow Flüssigdünger verwendet werden. Diese wurden in Zusammenarbeit mit erfahrenen Düngemittel-Herstellern speziell für das System entwickelt. Sie sichern eine gleichmäßige, pflanzenschonende Verteilung ohne Verstopfung oder Ablagerung.

 Welche Steuergeräte sind mit dem Dose & Grow-System kompatibel?

Damit das Dose & Grow-System korrekt funktioniert, muss das Steuergerät zwei Magnetventile gleichzeitig an einem Stationsterminal betreiben können.

✅ Geeignete Hunter-Modelle:

  • X-Core: 2 Magnetventile + Masterventil
  • Pro-C / PCC: 2 Magnetventile + Masterventil
  • HC / PROHC: 2 Magnetventile + Masterventil
  • I-Core / ICC: bis zu 4 Magnetventile + Masterventil

ℹ️ Rain Bird Steuergeräte:

Offiziell ist der gleichzeitige Betrieb von zwei Magnetventilen nicht bei allen Modellen vorgesehen. In der Praxis funktioniert es dennoch oft problemlos – da die Dose & Grow-Steuerung eine deutlich geringere Stromaufnahme hat als ein klassisches Ventil.

➡️ Ein kurzer Test vor Ort zeigt, ob dein Rain Bird-System geeignet ist.

Muss ein eigener Stromanschluss gelegt werden?

Nein – Dose & Grow benötigt keinen zusätzlichen Stromanschluss.

Die Steuerungseinheit wird direkt über die vorhandene Beregnungssteuerung mit Strom versorgt. Technisch gesehen wird das Dosier-Ventil einfach parallel zum jeweils aktiven Magnetventil geschaltet.

Moderne Steuergeräte können meist mindestens zwei Ventile gleichzeitig ansteuern – dazu oft noch ein sogenanntes Master-Ventil.

Das System nutzt diesen Umstand:

Selbst wenn ein Beregnungsventil genutzt wird, bleibt meist ein weiterer Stromausgang für die Düngung frei. Genau dort greift Dose & Grow ein. Die elektrische Belastung ist dabei vergleichbar mit einem zweiten Magnetventil – also völlig unproblematisch für gängige Steuergeräte. Bitte die technischen Daten vorher prüfen.

Wie wird die Dosierung automatisch gesteuert?

Die Dosierung erfolgt über das Dosiersteuergerät und ein Schaltventil. Die Dosiersteuerung erkennt automatisch, welche Zone gerade aktiv ist und dosiert individuell nach Einstellung. Das System benötigt keinen Sensor oder externe Steuerung – es funktioniert mechanisch zuverlässig.

💧 Einbau & Anschluss

Wie wird Dose & Grow in die Bewässerung integriert?

Die Integration erfolgt in der Hauptwasserzuleitung, vor der Ventilbox. So erreicht die Düngemitteldosierung alle nachfolgenden Bewässerungskreise.

Welche Rohrdurchmesser sind kompatibel?

Die Dosiereinheit hat ein 1”-Zoll-Gewinde. Mit passenden Klemmverbindern lässt sie sich an 24 mm, 25 mm oder 32 mm PE-Rohre anschließen. Weitere Anschlüsse sind durch Adapter ebenfalls möglich.

Ist eine Nachrüstung bei bestehenden Systemen möglich?

Ja, das System ist kompatibel mit bestehenden Bewässerungsanlagen. Es lässt sich mit wenigen Komponenten nachrüsten, ohne dass größere Umbaumaßnahmen nötig sind.
Prüfe vorher, ob die Beregnungssteuerung noch Leistungsreserven für ein zweites Ventil bzw. das Dose&Grow-System hat

Wird ein Systemtrenner benötigt?

Ja – ein Systemtrenner ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben, wenn das Dose & Grow System an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen wird.

Das gilt nicht nur für Düngesysteme, sondern grundsätzlich für alle fest installierten Bewässerungsanlagen.

Der Grund: Es könnte bei einem Druckabfall im Leitungsnetz zu einem Rückfluss aus dem Garten ins Trinkwasser kommen – z. B. mit Erde, Düngemitteln oder Keimen.

Um das sicher zu verhindern, schreibt die Trinkwasserverordnung in Verbindung mit der DIN EN 1717 den Einsatz eines Systemtrenners Typ BA (Flüssigkeitskategorie 5) vor.

Hinweis:

– Wird die Gartenbewässerung über eine Zisterne oder einen Brunnen betrieben, ist kein Systemtrenner notwendig.

– Der Systemtrenner wird vor der Dosiereinheit in die Wasserleitung eingebaut.


Dose & Grow ist so konzipiert, dass es mit marktüblichen Systemtrennern kompatibel ist. Bei Fragen helfen wir gerne weiter.

Wie oft muss ich den Tank nachfüllen?

Das hängt ab von Fläche, Dosierung und Bewässerungshäufigkeit. Eine Berechnungshilfe findest du hier: Rechner

Videoanleitungen

Installation

Anschließen

Befüllen

Steuerung bedienen

🌿 Pflanzen & Umwelt

Kann jede Bewässerungszone individuell gedüngt werden?

Ja, das System erkennt bis zu 6 Bewässerungskreise. Jeder Kreis kann mit einer eigenen Dosiermenge versorgt werden.

Für welche Arten von Bewässerung ist das Dose & Grow System geeignet – z. B. Regner oder Tropfschläuche?

Dose & Grow ist vielseitig einsetzbar. Sowohl klassische Regner als auch Tropfschläuche können verwendet werden – wichtig ist lediglich, dass ein ausreichender Volumenstrom vorhanden ist.

Das System arbeitet mit einer sehr feinen Dosierung. Die Verdünnung liegt typischerweise zwischen 1:10.000 und 4:1.000, also extrem verdünnt. Dadurch eignet es sich auch für empfindliche Tropfsysteme, ohne dass diese verstopfen.


🧪 Beispielrechnung zur Veranschaulichung:

Ein Teelöffel Flüssigdünger (ca. 5 ml) wird bei einer Verdünnung von 1:1.000 in 5 Liter Wasser eingemischt.

Bei 1:10.000 entspricht das sogar 50 Liter Wasser für denselben Teelöffel.

Das zeigt, wie sanft und pflanzenschonend die Nährstoffzufuhr erfolgt – ideal für alle Arten von Bewässerungskreisen.

Wie vermeide ich Überdüngung?

Durch die korrekte Einstellung des Dosier-Ventils anhand der mitgelieferten Tabellen oder des Dosierungsrechners. Wichtig: Nicht zusätzlich manuell düngen oder Feststoffdünger einsetzen.

Spart das System Wasser und Dünger?

Ja. Flüssigdünger wird schneller und effizienter aufgenommen als Feststoffdünger. Studien zeigen: Tieferes Wurzelwachstum reduziert den Wasserbedarf langfristig.

Welche Umweltvorteile bietet die Mikrodosierung über die Bewässerungsanlage?

Die Nährstoffe gelangen direkt zu den Blättern oder den Wurzeln. Das bedeutet: viel weniger Auswaschen, weniger Nährstoffverlust, geringere Belastung des Grundwassers – wie es bei Feststoffdüngern oft passiert.